Die gute Nachricht zuerst: Ja, auch Selbstständige bekommen Elterngeld.
Ich denke damit erzähle ich euch auch absolut nichts Neues. Trotzdem wird man als selbstständige Frau auf Nachfrage bei Elterngeldstellen, Sachbearbeitern in Versicherungen oder beim Finanzamt oft genug als Sonderfall behandelt. Aber warum ist das so?
Seit 2007 gibt es nun für Familien das nettoeinkommen-abhängige Elterngeld. Trotzdem kommt man als selbstständige Frau während der Nachwuchsplanung regelmäßig an Informationsgrenzen.

Ich bin immer dabei!
Der Alltag als Businessfrau und Mutter muss gut geplant sein.
Warum das so ist?
Ich habe folgende Theorie:
Als Arbeitnehmer ist man – im speziellen was gesetzliche Vorgaben angeht – immer der Standardfall. Es gibt klare Zahlen, denen die Elterngeldhöhe zugrunde liegt, es gibt einen eindeutigen Bemessungszeitraum, Versicherungssituation ist eindeutig und alles in allem ist es für jeden Sachbearbeiter erheblich einfacher, einen Fall ohne Ausnahmen zu bearbeiten.
„Wie ist das nun aber mit uns Selbstständigen? Im Großen und Ganzen genauso…“
Es gibt Elterngeld vom Mindest- bis zum Höchstbetrag (dazu später mehr!) für uns. Die Höhe Elterngeldes bestimmt unser Nettoeinkommen. Da dieses Nettoeinkommen bei uns Selbstständigen nicht auf einer monatlichen Verdienstbescheinigung steht, wird hier der Einkommensteuerbescheid zur Berechnung genommen. Der Bemessungszeitraum ist deswegen verständlicherweise und der Einfachheit halber das gesamte Jahr vor Geburt des Kindes. Denn nur so lässt sich unser Einkommen nur mal feststellen.
Hole dir 10 Tipps, wie du als Selbstständige dein Elterngeld maximierst!
Jetzt kommt das große ABER:
Genau wie wir Selbstständigen, Freelancer und frei Schaffenden in wirklich allen Lebensbereichen eine Vielfalt an Gestaltungsmöglichkeiten und freien Entscheidungen haben was unser Business und dessen Aufbau angeht, haben wir Gestaltungsspielraum Rund um das Thema Babyzeit & Elterngeldbezug.
Wir können frei entscheiden, ob wir im Jahr vor dem geplanten Storchen-Touchdown so richtig Gas geben wollen um das Elterngeld entsprechend hoch ausfallen zu lassen (aber nicht zu sehr meine Damen! Lohnt sich nur bis zu einer gewissen Höhe 😉 #justsaying).
Wir können frei entscheiden, ob wir die Bude ein Jahr zusperren und die volle Höhe Elterngeld auskosten wollen oder ob wir unser Business so aufstellen, dass wir einfach keinen oder wenig Umsatz- und damit Verdienstausfälle haben.
Wir können frei entscheiden, wie wir uns in unserer Ehe/Beziehung/Familie im Bezug auf Krankenversicherungen aufstellen.
Bei der Familienplanung sind die finanziellen Auswirkungen enorm und die eigenen Möglichkeiten sind manchmal undurchsichtig und kompliziert – trotzdem können wir unsere Entscheidungen frei treffen.
Und jetzt kommen wir zum eigentlichen Punkt:
Genau deswegen, weil wir eben so viele Entscheidungen außerhalb des 08/15-Standardverfahrens treffen können und dürfen (!!), genau deswegen laufen unsere Nachfragen auch so oft ins Leere. Wir sind kein Standardfall – wir haben die Freiheit selbst zu wählen.
Denn: Jede von uns hat sich selbst ein individuelles Business geschaffen. Mit Hirnschmalz, Schweiss, Tränen und hoffentlich voller Stolz mit einem Lächeln im Gesicht. Und dieses gilt es zu betrachten, und eine genauso individuelle Strategie für euch und eure persönliche Situation in der Elternzeit zu finden.
Erzähl mir in den Kommentaren, welches Business du hast, und was deine größte Sorge ist beim Thema Business & Baby!
xoxo
Steffi
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